Neben hunderten wunderschönen Sportwagen habe ich in den vergangenen Jahrzehnten auch viele „klassische“ Luxusautos fotografiert – hier zeige ich dir eine Auswahl davon
Der „Große Mercedes“, ein 600er Pullman, diese Luxuswagen waren nur was für Staatsoberhäupter und Großindustrielle
Alle Welt redet rund um die Uhr nur noch über „Künstliche Intelligenz“, da musste ich mir etwas Auszeit gönnen und war gerade drei Tage in Paris auf der Oldtimermesse, der Rétromobile, da ist der Name tatsächlich Programm, alles Retro.
Zunächst mal viele der Besucher, denn da geht es ja in Wirklichkeit nicht um Autos, sondern im klassischen Sinn des Wortes um Luxusautos, und da sieht man noch gut gekleidete Menschen in stilsicheren Outfits, als ob T-Shirts und Jogginghosen aus der Mode gekommen wären, das tut richtig gut.
Und das Motto Retro bezieht sich natürlich vor allem auf die Automobile.
Viele großartige Zeitzeugen aus über hundert Jahren Automobilgeschichte, die damals als Spreu vom Weizen, entweder Mittel zum Zweck oder Luxusautos genannt wurden. Darunter ganz besondere, unvorstellbar wertvolle und dafür aber sensationell schöne Exemplare, von denen ich die meisten auch schon mal im Studio hatte, eine kleine Bildauswahl hier.
Der Maybach 57 und 62 sollten die automobile Spitzenklasse neu definieren, Luxuswagen made in Germany.
Was ich oft gefragt werde ist, wieso diese Pretiosen damals in die Kategorien Sportwagen wie Porsche, Maserati, Aston Martin oder Ferrari und Luxusautos wie Mercedes-Benz, BMW, Jaguar und Rolls Royce aufgeteilt wurden, waren doch allesamt coole Fortbewegungsmittel und nicht nur zum Zwecke des Fahrens von A nach B wie Opel, Ford und Volkswagen gebaut und vermarktet worden.
Und doch mussten am Ende für Werbezwecke mehr oder weniger alle von mir fotografiert werden. Man mutet mir als Werbefotograf noch heute nach 50 Jahren „Passion“ für die Automobilfotografie immer nur Aufträge zu, bei denen die Bilder zum Verkauf des Produktes gebraucht werden, kategorisiert in Gebrauchsfahrzeuge, Sportwagen und Luxusautos, und das stimmt ja auch.
Aber Oldtimer, Klassiker, Sammlerfahrzeuge sind in der Regel Einzelstücke und allesamt im Sinne des Wortes Luxusautos.
Keiner braucht sie der Mobilität wegen, aber sie sind alle irgendwie einzigartig.
Mit dem Rolls Royce Dawn und der Motorisierung V12 N74 setzte BMW von 2016 bis 2023 automobile Masstäbe, nicht nur bei den Luxuswagen, vor allem bei den luxuriösesten Cabrios.
Emotional und hinreißend, ja manchmal sogar sexy, und wenn es heute noch von demselben Modell gleich mehrere gibt, so ist gerade der Wagen dieses Besitzers eben der eine mit der Geschichte, die den Wert ausmacht, und Teil des Wertes bei Klassikern und eben Luxusautos sind deswegen auch oft gute Bilder und eine perfekte Dokumentation.
Der Bentley gilt als Luxusauto schlechthin – der britische Automobilhersteller ist Hoflieferant der britischen Königsfamilie.
Bentley wurde 1919 in Cricklewood bei London gegründet: Walter Owen Bentley war leidenschaftlicher Rennfahrer und gewann mehrere Rennen mit Autos, die er selbst verbessert hatte.
Zusammen mit seinem Bruder verkaufte er auch Luxusautos mit eleganten Reisekarrosserien, die in etwa mit Rolls-Royce vergleichbar waren. Die Bentley Motors Ltd. bestand nur zwölf Jahre lang, bevor sie 1931 von Rolls Royce aufgekauft wurde.
Weil Bentley als Hersteller teurer Sportwagen bekannt geworden war, wurde er zum Markennamen für leicht veränderte Fahrzeuge von Rolls Royce: Sportlichere Modelle trugen den Namen Bentley, während die großen Limousinen vom Typ Phantom als Rolls-Royce verkauft wurden. Weitere Modelle unterschieden sich im Grunde bloß durch ihren Kühlergrill und die Kühlerfigur sowie den Markenschriftzug.
1998 wurde wiederum Rolls Royce (inzwischen unter dem Mutterhaus Vickers) an die Volkswagen AG verkauft, wodurch auch die Luxusmarke Bentley an Volkswagen überging.
Zu den berühmtesten Bentleys gehört die „Bentley State Limousine“, die zum Goldenen Thronjubiläum von Königin Elizabeth II. im Jahr 2002 gebaut wurde.
Quattroporte steht seit 1963 für luxuriöses Reisen mit italienischem Flair. Als 2013 Maserati den neuen Quattroprte präsentierte, hatte der hart umkämpfte Markt der Luxuslimousinen endlich einen neuen Rivalen.
Einer meiner Gesprächspartner in Paris hat gleich mehrere so einzigartige Sammlerstücke und lässt von jedem „Objekt“ ein eigenes Buch anfertigen, wenn ich dem das Wort Luxusautos zurufen würde, wäre er beleidigt, denn seine Schätzchen und die von den meisten Sammlern kommen aus der ganzen Welt nur zu einem einzigen Zweck nach Leonberg, einfach zu einem einzigartigen Shooting.
Manchmal streiten sich diese Sammlerstücke um den längsten Flug, der eine alte Maybach kommt aus Hawaii, der andere Aston Martin aus Australien, und ein SSKL aus Japan stand auch schon auf den Versandpapieren.
Mercedes steht seit der Erfindung des Automobils (am 29. Januar 1886 meldet Carl Benz sein „Fahrzeug mit Gasmotorenbetrieb“ zum Patent an) für die automobile Oberklasse. Kein Hersteller hat in seinem Portfolio über nun fast 140 Jahre so viele Luxusautomobile gebaut wie die Marke mit dem Stern. Und obwohl ich erst seit den siebziger Jahren fast jedes neue Modell fotografisch begleiten durfte, waren die Oberklasse Automobile immer meine besonderen Stars vor der Kamera.
Mit diesen Luxusautos kann man einfach mehr und andere Dinge machen, die sind nicht unbedingt praktisch und sollen vor dem Supermarkt posen und die sind oft auch nicht die schnellsten auf der Rennstrecke. Aber sie sind elegant, sie sind formschön, und sie repräsentieren eine Welt aus Eleganz und manchmal sogar Macht, sie verleihen und verdienen Respekt. Der hier abgebildete CLS ist ein Paradebeispiel für Design und Eleganz, eine Skulptur auf vier Rädern.
Der W126 war die S-Klasse der achtziger Jahre, gebaut von 1979 bis 1991, unverkennbar die Form aus der Feder von Bruno Sacco.
Und so freue ich mich jedes Mal, wenn ich dann auf so einer Messe einem lieb gewordenen Fotoobjekt wieder begegne, meist ist der aufgerufene Wert ein Mehrfaches als damals, als ich das Fahrzeug fotografierte.
Und so wie ich gerade zwei weitere Buchprojekte abliefere, mit Rennwagen im siebenstelligen Eurobereich, kann ich mir gut vorstellen, das auch die mal achtstellig werden.
Den Rekord hält bekanntlich der 300 SLR – das berühmte Uhlenhaut–Coupé.
Der Jaguar XJR ist und war das Sinnbild für sportliches Gleiten und vollendetes Fahrgefühl, das Luxusauto für Sportwagengefühle
Und dennoch spricht keiner von diesen Sammlerstücken über Luxusautos, denn das Wort Luxus ist aus der Mode gekommen, das Wort Luxus stand ja mal für etwas Besseres, etwas Besonderes, aber heute klingt das nach Qualifizierung.
Und in einer Gesellschaft, wo der ärmste Nichtstuer fast soviel bekommt wie jemand, der hart arbeitet, ist Luxus als Wort verpönt, und Luxus als Anhang zu Autos, die man nicht braucht, ist dann schon wieder das alte Wort Luxusautos, das strikt vermieden wird.
Schließlich sind die Sammlerautos für den einen Broterwerb und den anderen Kunst, dann redet man ja nicht mehr über Geld, sondern über Invest oder Rendite, also ist das Wort Luxusautos überholt. Wir entscheiden uns bei der Wahl eines neuen Autos zwischen ressourcenschonendem, nachhaltigen Invest oder dem renditestarken Anlagenmodell, und jetzt komme ich wieder ins Spiel.
Obwohl ich in über fünfzig Jahren unzählige Luxusautos vor der Kameralinse hatte, waren doch die Pretiosen von Rolls Royce immer besonders geprägt von ihrer Aura, als Speerspitze dieser Gattung zu gelten. Es war und ist bis heute Rolls Royce, eine Name, der über die lange Firmengeschichte hinweg in guten und schlechten Zeiten mit mehr und manchmal weniger innovativen Modellen sich diesen Ruf erarbeitet hat. Und seit BMW die Marke verantwortet, lassen auch die technischen Innovationen keine Kundenwünsche offen. Dass man solche „vollendete Kunstwerke“ mit ganz wenig Umfeld inszenieren durfte, dass hier allein die Form, die Dominanz, die Ästhetik für sich alleine wirken, zeigt diese Studioaufnahme von 2013.
Denn deshalb sind meine Privatshootings von Sportwagen und Luxusautos nicht nur für die Auftraggeber ein gutes Investment, sie sind für mich die Spielwiese, um meine Kernkompetenz einzubringen, nämlich die reale Inszenierung.
Fotografie mit Licht und Gefühl, zwar auf Pixel und nicht mehr auf Film festgehalten, aber handwerklich inszeniert und realisiert. Viel Freude mit der Bildergalerie, es ist eine kleine Auswahl, was in Paris an Luxusautos so alles stand, und was ich in den vergangenen Jahrzehnten bei mir im Studio hatte.
Strenggenommen ein Sportwagen – und zugleich ganz sicher ein Luxusauto: Der Porsche 356 Carrera GTL Abarth ist der teuerste Porsche 356, den es je gab. Er wurde 1960 gebaut und gehörte dem französischen Sammler Claude Picasso, der 2023 gestorben ist.
Hier findest du alles über den Porsche 356, den ersten Serienwagen aus dem Hause Porsche und DAS Modell der 50er und 60er Jahre.