Im Mittelpunkt der 110-jährigen Geschichte von Bugatti steht das Vermächtnis ihres Gründers. Der französische Automobilpionier Ettore Bugatti verordnete seinem Unternehmen von Beginn an ein kompromissloses Streben nach technischen Spitzenleistungen. Bugattis Mythos beruht auf der einzigartigen Verbindung aus Ingenieurskunst und Eleganz.
Die Marke entwickelte Luxuslimousinen wie den Typ 41 Royale, der Ende der 1920er-Jahre neue Standards im Fahrkomfort setzte. Sie schuf elegante GT-Fahrzeuge wie den ab 1934 gebauten Typ 57, der heute in der Ausführung SC Atlantic als das wertvollste Automobil der Welt gilt. Selbst Schnellzügen widmete sich Ettore Bugatti Anfang der 1930er-Jahre. Und doch wurde er vor allem bekannt für seine ultimativen Fahrmaschinen wie den Typ 35. Ein Automobil, das mich so wie viele Bugatti-Enthusiasten bis heute in seinen Bann zieht. Zu einer Zeit, als Hubraum die Rennstrecken dominierte, setzte der T35 auf Leichtbau und Rightsizing. So fuhr er zwischen 1924 und 1930 über 2000 Rennsiege ein und ist bis heute der erfolgreichste Rennwagen aller Zeiten.
Für mich war es ein unvergessliches Erlebnis, in dieser Legende an der Mille Miglia 2019 teilzunehmen. Der leichtfüßige und präzise kleine Rennwagen brachte so viel Spaß, dass es mir schwerfiel, hinter dem Führungsauto der Rallye zu bleiben und nicht zum Überholen anzusetzen.
Bis heute ist der Unternehmenssitz von Bugatti im elsässischen Molsheim. Genau dort, wo Ettore Bugatti 1909 sein Lebenswerk begründete. Im Bugatti-Atelier entstehen in sorgfältiger Handarbeit die Hypersportwagen Veyron und Chiron. Sie definieren weltweit die ultimative Leistungsspitze des Automobilbaus in Sachen Leistung, Drehzahl, Beschleunigung und Geschwindigkeit. Dabei gelingt es Bugattis moderner Designsprache, dieser gewaltigen Leistung eine sinnliche Ästhetik zu verleihen, wie sie erstmals mit dem Typ 41 im Jahre 1927 etabliert wurde.
Bugatti wird auch weiter Tradition und Innovation zusammenführen und damit die Speerspitze des Automobilbaus bilden. Und wer weiß, vielleicht gibt es irgendwann sogar eine moderne Neuinterpretation des Typ 35.