Wenn zwei mal zwei gleich vier ist, dann ergibt Fahrspaß mal Design genau 911. In keinem Automobil habe ich die Evolution des Fahrens in seiner schönsten Form konsequenter erlebt, als von den ersten 911ern der 1970er-Jahre bis zum heutigen 991. Und viele davon waren enge Begleiter, beruflich wie privat.
Beispielsweise gab es da den ersten 2.4 als T und dann sogar einen Targa, den ich für einen meiner Chefs Anfang der Siebziger zum Waschen und Tanken fahren durfte. Damals war das Tankstellennetz noch nicht so dicht wie heute, häufig war ein Viertel der Tankfüllung schon wieder aufgebraucht, wenn der Targa in die Bürogarage zurückfand. Der erste Turbo, ein 3.0 in Weiß und in der Nutzung als Vorführwagen des Automobilunternehmers Otto Hahn, brach bei vollem Ladedruck in der mit Streugut überfluteten Flexengalerie (die in Verbindung mit der Flexenpassstraße über Lech und Zürs führt) aus. Ob das Auto mich oder ich das Auto aus dieser Situation rettete, ist nicht überliefert.
Im Jahr 1981 stand dann endlich der erste eigene 930 in Oakgrün und als Turbo mit Kennzeichen S-EK3838 auf dem Parkplatz meines noch jungen eigenen Unternehmens. Wahrscheinlich mehr als 50 Prozent des Firmenkapitals flossen damals in meine automobile Leidenschaft, aber Mobilität musste eben sein. Aus 3.0 wurden 3.3 und 3.6. Und so ging es bis heute weiter mit Fahrzeugen, die passgenau wie ein Maßanzug sind.
Als ich dem 911 zu seinem 50-jährigen Jubiläum das vorliegende Denkmal setzen wollte, glaubte ich anfangs, mit 25 Ikonen seit 1967 auszukommen. Am Ende sind es über 100 Fahrzeuge geworden, die ich zeigte. Aber nur, weil ich keines der wichtigsten weglassen wollte. Auch für diese überarbeitete Fassung musste ich mich bei den neuen Modellen beschränken. Dürfte ich alle präsentieren, die es verdient hätten, dann wären über eine Million Elfer zusammengekommen, denn jeder einzelne bisher gebaute ist eine eigenständige Ikone. Heute, morgen und für immer.